Freitag, 20. Januar 2006
Urheberrecht = Recht des Urhebers
hippoxxl, 10:16h
Gerne prangert die Musikindustrie diejenigen an, die sich Musik auf Wegen beschaffen, die nicht den Segen der Konzerne haben. Und es wird gerne vorgerechnet, wieviele Millionen und Abermillionen Euro den Musikmaklern jährlich verloren gehen. Dabei wird dann für jeden kopierten Tonträger der volle Ladenpreis abgerechnet. Gerade so, als würde sich jeder, der eine CD kopiert, die Scheibe kaufen, wenn er keine Gelegenheit zum Kopieren hätte. Und gerade so, als ob den Unternehmen der volle Verkaufswert 'gestohlen' würde. Ja, gerade so, als seien die Konzerne selbst die Bestohlenen.
Punkt eins: Originale sind teuer. Ich erinnere mich (gerne) daran, mit einem oder mehreren Freunden gemeinsam die eine oder andere Schallplatte(!) gekauft zu haben, um diese dann auf Kassetten zu ziehen und die Kopien unter den am Kauf der Platte beteiligten zu verteilen. Anders hätten wir uns als Jugendliche keine aktuelle Musik leisten können. In dem Fall wäre nur geblieben, die entsprechenden Radiosendungen mitzuschneiden. Ich betone das nicht, um irgend jemandes Mitleid zu erregen, sondern um darauf hinzuweisen, daß allein die Möglichkeit zur Kopie (die ja nach damaligem Recht durchaus legal war) erst dazu geführt hat, daß ein weiteres Originalexemplar verkauft wurde. Aber keiner von uns hätte allein für sich eine Platte kaufen wollen; das hätte das ohnehin schmale Taschengeld zu sehr dezimiert.
Heute sind die Zeiten natürlich anders. Digitale Medien erlauben Kopien ohne Generationsverluste und das Verteilen ist einfacher und schneller. Aber immer noch ist Geld knapp und Originale teuer.
Punkt zwei: Für die Kopie einer CD entfallen die Kosten für Herstellung, Transport, Lagerung und Vertrieb einer gepreßten CD. Tatsächlich gibt der Kopierende Geld aus für Datenträger und je nach dem, wie hoch seine Ansprüche sind, auch für Utensilien zum Drucken von Covercards und für die Hüllen selbst. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist die Wertschöpfung für den Handel höher als die Kosten für die Produktion eines 'Originals'.
Punkt drei: Die Konzerne haben die Musik nicht gemacht. Ich könnte es nachvollziehen, wenn Musiker sich über kopierende Endverbraucher aufregten, aber nur sehr wenige tun das. Vielleicht haben sie begriffen, daß die kostenfreie Distribution ihrer Werke zu mehr Bekanntheit führt und so, hintenrum, auch zu mehr regulär verkauften Exemplaren. Wäre ich professioneller Musiker, würde mich in erster Linie aufregen, wieviel von den Gesamteinnahmen in die Taschen der Musikindustrie fließt und wie wenig davon beim Urheber ankommt.
Damit sind wir im Thema: Ich stelle keineswegs in Frage, daß der Urheber eines Werkes von den Nutzern des Werkes eine Vergütung erhalten muß. Und ich wäre liebend gern bereit, für die Musik das zu bezahlen, was die Musiker jetzt dafür bekommen. Direkt an die Musiker. Plus das, was es kostet, einen Downloadserver zu unterhalten. Großzügig gerechnet käme man dann - bei Popmusik - auf einen Preis pro Titel von zwischen dreißig und vierzig Cent, abhängig natürlich von verschiedenen Faktoren.
Geht aber nicht. Stattdessen haben sich die selben Konzerne Geiern gleich auf den Downloadmarkt gestürzt und ihn unter sich aufgeteilt. Wenn man sich bei einem der offiziellen Downloadportale mal nach Preisen umsieht, wird man feststellen, daß Einzeltitel selten unter 99 Cent angeboten werden, schon gar nicht, wenn es um aktuelle Musik geht. Das bedeutet aber, daß der, der sich legal Musik aus dem Internet besorgt, am Ende das gleiche bezahlt wie der, der sich eine CD kauft, obwohl weder Kosten für die Herstellung eines Tonträgers noch für den Transport desselben noch für die Lagerung entstehen und die Vertriebskosten über das Internet denkbar gering sind. Aus Sicht des Internetkunden nicht akzeptabel, zumal die Sounddaten verlustbehaftet komprimiert sind und damit, zumindest aus technischer Sicht, qualitativ nicht mehr dem entsprechen, was auf der original-CD ist.
Fazit: Die Musikindustrie zieht ihre Kunden ab. Auf der Strecke bleiben dabei die Musik selbst und die Musiker, die - nicht von den kopierenden Endverbrauchern, sondern von Ihren Maklern - um ihren Verdienst gebracht werden. Und anders als Immobilienmakler, die eine Courtage für eine Immobilie nur einmal kassieren, können die Musikmakler die Auflagen fast beliebig erhöhen, nur begrenzt von der Downloadbandbreite Ihrer Server. Aber genau wie bei den Immobilienmaklern behindert die Courtage die Bereitschaft der potenziellen Kunden, Geld locker zu machen. Am Ende bleibt nur der Schluß: Die Industrie killt die Musik.
Punkt eins: Originale sind teuer. Ich erinnere mich (gerne) daran, mit einem oder mehreren Freunden gemeinsam die eine oder andere Schallplatte(!) gekauft zu haben, um diese dann auf Kassetten zu ziehen und die Kopien unter den am Kauf der Platte beteiligten zu verteilen. Anders hätten wir uns als Jugendliche keine aktuelle Musik leisten können. In dem Fall wäre nur geblieben, die entsprechenden Radiosendungen mitzuschneiden. Ich betone das nicht, um irgend jemandes Mitleid zu erregen, sondern um darauf hinzuweisen, daß allein die Möglichkeit zur Kopie (die ja nach damaligem Recht durchaus legal war) erst dazu geführt hat, daß ein weiteres Originalexemplar verkauft wurde. Aber keiner von uns hätte allein für sich eine Platte kaufen wollen; das hätte das ohnehin schmale Taschengeld zu sehr dezimiert.
Heute sind die Zeiten natürlich anders. Digitale Medien erlauben Kopien ohne Generationsverluste und das Verteilen ist einfacher und schneller. Aber immer noch ist Geld knapp und Originale teuer.
Punkt zwei: Für die Kopie einer CD entfallen die Kosten für Herstellung, Transport, Lagerung und Vertrieb einer gepreßten CD. Tatsächlich gibt der Kopierende Geld aus für Datenträger und je nach dem, wie hoch seine Ansprüche sind, auch für Utensilien zum Drucken von Covercards und für die Hüllen selbst. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist die Wertschöpfung für den Handel höher als die Kosten für die Produktion eines 'Originals'.
Punkt drei: Die Konzerne haben die Musik nicht gemacht. Ich könnte es nachvollziehen, wenn Musiker sich über kopierende Endverbraucher aufregten, aber nur sehr wenige tun das. Vielleicht haben sie begriffen, daß die kostenfreie Distribution ihrer Werke zu mehr Bekanntheit führt und so, hintenrum, auch zu mehr regulär verkauften Exemplaren. Wäre ich professioneller Musiker, würde mich in erster Linie aufregen, wieviel von den Gesamteinnahmen in die Taschen der Musikindustrie fließt und wie wenig davon beim Urheber ankommt.
Damit sind wir im Thema: Ich stelle keineswegs in Frage, daß der Urheber eines Werkes von den Nutzern des Werkes eine Vergütung erhalten muß. Und ich wäre liebend gern bereit, für die Musik das zu bezahlen, was die Musiker jetzt dafür bekommen. Direkt an die Musiker. Plus das, was es kostet, einen Downloadserver zu unterhalten. Großzügig gerechnet käme man dann - bei Popmusik - auf einen Preis pro Titel von zwischen dreißig und vierzig Cent, abhängig natürlich von verschiedenen Faktoren.
Geht aber nicht. Stattdessen haben sich die selben Konzerne Geiern gleich auf den Downloadmarkt gestürzt und ihn unter sich aufgeteilt. Wenn man sich bei einem der offiziellen Downloadportale mal nach Preisen umsieht, wird man feststellen, daß Einzeltitel selten unter 99 Cent angeboten werden, schon gar nicht, wenn es um aktuelle Musik geht. Das bedeutet aber, daß der, der sich legal Musik aus dem Internet besorgt, am Ende das gleiche bezahlt wie der, der sich eine CD kauft, obwohl weder Kosten für die Herstellung eines Tonträgers noch für den Transport desselben noch für die Lagerung entstehen und die Vertriebskosten über das Internet denkbar gering sind. Aus Sicht des Internetkunden nicht akzeptabel, zumal die Sounddaten verlustbehaftet komprimiert sind und damit, zumindest aus technischer Sicht, qualitativ nicht mehr dem entsprechen, was auf der original-CD ist.
Fazit: Die Musikindustrie zieht ihre Kunden ab. Auf der Strecke bleiben dabei die Musik selbst und die Musiker, die - nicht von den kopierenden Endverbrauchern, sondern von Ihren Maklern - um ihren Verdienst gebracht werden. Und anders als Immobilienmakler, die eine Courtage für eine Immobilie nur einmal kassieren, können die Musikmakler die Auflagen fast beliebig erhöhen, nur begrenzt von der Downloadbandbreite Ihrer Server. Aber genau wie bei den Immobilienmaklern behindert die Courtage die Bereitschaft der potenziellen Kunden, Geld locker zu machen. Am Ende bleibt nur der Schluß: Die Industrie killt die Musik.
... comment